Aberratio a centro el mal en F.W.J Schelling (1809-1810)

  1. Carrasco Conde, Ana
Dirigida por:
  1. Félix Duque Director/a

Universidad de defensa: Universidad Autónoma de Madrid

Fecha de defensa: 25 de junio de 2009

Tribunal:
  1. Juan Manuel Navarro Cordón Presidente
  2. Jorge Pérez de Tudela Secretario/a
  3. Arturo Leyte Coello Vocal
  4. Jacinto Rivera de Rosales Chacón Vocal
  5. Jörg Jantzen Vocal

Tipo: Tesis

Resumen

Schellings Philosophie ist geschichtliche Philosophie. Der Kern des schellingianischen Systems und seine Entfaltung müssen immer ausgehend von der Geschichtlichkeit des Absoluten verstanden werden. Auch das Problem des Bösen muss in diese Perspektive gerückt werden: Es ist kein isoliertes Problem sondern hat seine Wurzel in der Freiheit, die der Geschichtlichkeit des Absoluten, als Prinzip zu Grunde liegt. Die Freiheit ist der Schlüssel zum Verständnis des Bösen im System. Das ist der Anfangspunkt dieser Dissertation. Wenn die Freiheit nicht nur, wie bei Kant, »Schlußstein«, sondern auch Anfang und ¿herrschende[r] Mittelpunkte des Systems¿ (SW I/VII, 336) ist, wird das Böse zu einem strukturellen Element in ihm. Es ist mehr als ein stummer Zeuge seiner Funktion, liegt dort nicht bloß passiv oder als vorübergehendes Moment und erschöpft sich nicht in einer moralischen Bedeutung, es ist ¿ für die Entfaltung des Systems und die Offenbarung des Gottes ¿ vor allem eine positive Macht. Die Wurzel des Bösen ist die Freiheit, für Schelling wie schon für Kant, aber während für Kant die menschliche Freiheit die Bedingung der Möglichkeit und der Wirklichkeit des Bösen ist, ist für Schelling Freiheit schlechthin Ursprung der Möglichkeit, der Wirklichkeit und der Notwendigkeit des Bösen; während menschliche Freiheit nur für die Wirklichkeit des Bösen eine Rolle spielt, liegt die Möglichkeit des Bösen in Gott und seine Notwendigkeit offenbart sich in der geschichtliche Entfaltung des Absoluten. Wenn das Böse seinen Ursprung in der Freiheit schlechthin hat und die Freiheit in die Entfaltung des Systemes eingeschaltet ist, ist das Böse auch in diesen Proceß verwickelt. Deshalb ist das Verstehen der Geschichtlichkeit des Absolutes das Verstehen der Rolle des Bösen im System. Und ¿ obwohl Kant die Gebrechlichkeit ¿de[s] Boden[s] zu jenen majestätischen sittlichen Gebäuden [...] in welchem sich allerlei Maulwurfsgänge einer vergeblich, aber mit guter Zuversicht, auf Schätze grabenden Vernunft vorfinden, und die jenes Bauwerk unsicher machen¿ (KrV B 376) bemerkt hatte und er deshalb aufgehört hatte diesen weiter zu ergründen, beginnt Schelling hier seine Untersuchung und fügt das Böse ins System ein ¿ aber nicht als Einschränkung, Mangel oder Beraubung, sondern als höhere Macht. Eine Macht, die einen Zusammenhang mit dem göttlichen Werden hat. Und dieser Zusammenhang und seine Funktion in der Geschichtlichkeit des Absoluten erklären die Möglichkeit, die Wirklichkeit und die Notwendigkeit des Bösen, und mit ihnen die Beziehung zwischen: 1) dem Bösen und dem Ungrund (Möglichkeit); 2) dem Bösem und der Geschichte (Wirklichkeit); 3) dem Bösen und der Offenbarung Gottes (Notwendigkeit). Mit dieser Perspektive ist das Problem des Bösen erkannt: Wenn es sich nicht um ein isoliertes Problem handelt, so sind die Metaphysik der Geschichte und die Geschichlichkeit des Absoluten mit der Metaphysik des Bösen verbunden. Möglichkeit, Wirklichkeit und Notwendigkeit sind die kantischen Kategorien der Modalität. Durch diese Kategorien wird das Problem des Bösen angesprochen. Die Struktur dieser Dissertation gestaltet sich entsprechend dieser verschiedenen Hinsichten: Sie ist als ein begreifendes Netz gedacht; ein Netz, das die Wichtigkeit des Bösen im System zeigen soll und damit Schellings Satz: ¿damit das Böse nicht wäre, müßte Gott selbst nicht sein¿ (SW I/VII 403) erklärt. Deshalb gibt es drei Haupteilen: Möglichkeit des Bösen, Wirklichkeit des Bösen und Notwendigkeit des Bösen, aber auch zwei verschiedene Weisen die Dissertation zu lesen: eine lineare und eine begründende Lektüre.